Wenn es eine Blütezeit der endodontischen Weiterbildung gab im Sinne eines Aufbruchs in neue Gefilde, dann war es die Zeit von 1995 bis 2004. Das Internet war neu, in globalen Emailgruppen wurde sich über 5 Kontinente hinweg intensiv ausgetauscht und große Koryphäen der Endo gaben Einblicke in ihre Behandlung. Was die Visualisierung des endodontischen Arbeiten anging, ein – den Besonderheiten der intraradikulären Behandlung geschuldet – nicht ganz einfaches Geschehen. Es gab allerdings zunächst weder DVT noch Micro CT. Dies lag zu Beginn noch in ferner Zukunft oder war auch später nur in homöopathischen Dosen verfügbar.
Einblicke in die Zahnwurzel ermöglichten daher lediglich zweidimensionale Röntgenbilder.
Seit 100 Jahren bekannt und daher ebenso langweilig wie wenig aussagekräftig, wenn es darum ging, die komplexe Anatomie von Wurzelkanalsystemen mehr als nur andeutungsweise zu visualisieren.
Umso beeindruckender waren Fotos von Präparaten transparent gemachter Zähne.
Und die Kollegen überschlugen sich mit Komplimenten und Superlativen, wenn solche Fotos – es gab zwei Kollegen aus USA und Südamerika, die solche Präparate herstellten – in den Weiterbildungs-Foren gezeigt wurden.
Ohne die Leistungen der beiden Kollegen schmälern zu wollen.
Für uns aus Good Old Germany waren die gezeigten Präparate nicht der Rede wert.
Gab es doch, wenn auch nur einem kleinen Kreis bekannt, mit Holm Reuver einen wahren Meister der Dental-Transparenz-Kunst. Der zuhauf solche Bilder in wunderbarer und seinesgleichen suchender Qualität angefertigt hatte.
Holm Reuvers Präparate sind ebenso wunderbar wie einzigartig.
Es gibt – diese Art der Visualisierung betreffend – weltweit keine besseren, kein schöneren.
Ich habe etliche andere Versuche diesbezüglich im Laufe der Jahrzehnte gesehen.
Sie reichen nicht einmal annähernd an die grossartige Ästhetik seines Schaffens heran.
Mit seinen Darstellungen in Foto und Video reiht sich Holm Reuver ein in die Riege großer Anatomen der Medizingeschichte, eines Walter Hess – einem Titan das Zahnmedizin – ebenbürtig. Wohl mit das größte Kompliment, daß man einem zahnmedizinischen Forscher machen kann. Was Frank Paque (dessen Werk ich ebenfalls hohen Respekt zolle) mit modernster Technik einer renommierten Universitätsklinik in seinen Micro CT-Präparaten abgebildet hat, hat Holm Reuver mit einfachsten Mitteln, aber beispielloser Hingabe im Keller seiner Praxis in Neustadt an der Weinstrasse ebenfalls sichtbar werden lassen.
Ich freue mich sehr, dass zukünftig Holm Reuver im Rahmen unseres WURZELSPITZE – Blogs eine Auswahl seines Schaffens präsentieren und die jeweiligen Präparate in ihren Besonderheiten in Wort und Bild darstellen wird.

Eine wunderschöne Nachricht. Ich freue mich schon sehr!