Das präoperative Einzelbild hatte bei mir ausser der Feststellung, dass ein röntgenopakes Stiftmaterial im distalen Kanal vorhanden sein musste, überhaupt keinen Verdacht hinsichtlich der auf mich wartenden Überraschungen aufkommen lassen.
Das Fremd-DVT konnte mir ebenfalls keine Hinweise geben.
Intraoperativ begann es dann damit, dass sich der zunächst als Glasfaserstift angesprochene Stiftanteil so gar nicht mit dem Munce-Bur bearbeiten ließ. Des Rätsels Lösung: ein adhäsiv befestigter Keramikstift.

Nach Entfernung desselben dann ungläubiges Staunen meinerseits: Klar erkennbar zeigten sich in DB zwei Metallfragemente. Die sofortige Kontrolle meines ET25-Ansatzes zeigte, dass dieser intakt war. Puh!

Die zwei Fragmente waren ineinander verklemmt. Das kürzere und dickere gab zuerst auf. Das zweite reichte fast bis zum Foramen apicale.



Nun sollte die Entfernung der Guttapercha eigentlich nur noch Formsache sein. Denkste.
Nun kam in DL der Rest eines Thermafill-Carriers zum Vorschein, der glücklicherweise mit einer Hedström-Feile gleich beim ersten Versuch passiert und nachfolgend entfernt werden konnte.





Erstaunlich, was alles an Schwierigkeiten in einer einzelnen Wurzel versteckt sein kann.
Interessanter Aspekt: In den mesialen Kanälenzeigte sich reine Guttapercha ohne Carrier.