Röntgenrätsel – Auflösung

Die Patientin (50) wusste, daß ein OPTG angefertigt wurde.
Die Befunde des uns vorgestellten Bildes waren ihr nicht bekannt.
(Es erfolgte eine kieferorthopädische Therapie in den letzten 3 Jahren ohne Umstellungsosteotomie.)


Es gibt einige wurzelbehandelte Zähn, welche genauer untersucht und Zahnfilme angefertigt werden sollten. zudem ist die pulpal gelegen Aufhellung am Zahn 22 verdächtig für ein Resorptionsgeschehen.
Die parodontale Situation mit erheblichem Knochenverlust war der Patientin ebenso wenig bekannt.

Sie möchte nur die Beschwerden abgeklärt haben, welche im Unterkiefer rechts auftreten.
Etwas eindringlicher habe ich auf den Zahn 22 hingewiesen mit einem Verdacht auf eine externe/ interne Resorption und dem, eventuell aus der Nichtbehandlung resultierendem Verlust des Zahnes. Aus diesem Grund wollte sie eine Untersuchung des Zahnes 22.
Alles andere (Regio14) sei bestens, entschied sie. Ausstrahlende Beschwerden durch einen behandlungsbedürftigen Zahn im gegenüberliegenden Quadranten erschienen ihr unwahrscheinlich. Eine Untersuchung/Zahnfilm der Region 14 lehnte sie ab.

Aus diesen Gründen fertigten wir lediglich ein Zahnfilm 45, 46 und 22, 23 an.

Die Diagnosen:
45 Z.n. WKB, P. apicalis, VD externe apikale Resorption
46 Z.n. WKB, P: apicalis, VD interne Resorption mesial apikales Wurzeldrittel
22 externe invasive Resorption Klasse 3-4
23 o.p.B.
Um die Verdachts-Diagnosen zu bestätigen und eine ggf. notwendige Therapie, bzw. Alternativtherapie planen zu können, benötigen wir DVT dieser Regionen.
Die Patientin stimmte dem nach etwas Bedenkzeit zu.

Im DVT wurden unsere Verdachtsdiagnosen bestätigt. Die apikale Situation (Resorption) am Zahn 46 mesial war nicht im Zahnfilm oder DVT erkennbar oder vermutbar.
Wir haben die Patientin für die möglichen Therapien beraten und als Alternative die Extraktion und Implantation vorgeschlagen. Die Vielzahl der Befunde und der daraus sich ergebenden Behandlungsnotwendigkeiten empfand die Patientin als irritierend.

Und da war noch etwas…

Wieder habe ich etwas versteckt. Nach dem Motto es ist zusehen, was nicht zu sehen ist…

Im DVT Screenshot am Zahn 12 ist distal, crestal möglicherweise eine kleine Resorptionslakune erkennbar. Die Patientin wurde über den Befund informiert und ihr die unbedingte Nachkontrolle, bzw. regelmäßige Kontrolle empfohlen.

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