DGET am Feierabend (III)

Christoph Kaaden hatte gefragt: Habt ihr etwas mitgenommen für Euch bei der letzten DGET am Feierabend – Fortbildung? Definitiv.

Als Bijan Vahedi zu Beginn der Veranstaltung deren voraussichtliches Ende für um 22:30 Uhr ankündigte, musste ich am Ende eines harten und sehr heissen Arbeitstages doch kurz innerlich aufstöhnen. Die Zeit verging jedoch wie im Flug und es hat sich für mich gelohnt! Vielen Dank an alle Beteiligten vor und hinter den Kulissen !

Hier sind meine Dinge, die ich mir gemerkt habe und zukünftig bei mir in der Praxis umsetzen möchte.

Vortrag 1: Gabriel Krastl
Zunächst, es ist immer ein Genuss, einem Vortrag von Gabriel Krastl beizuwohnen, die Qualität seiner Arbeiten ist konstant herausragend. Es konnte keinen besseren Nachfolger für Prof. Klaiber in Würzburg geben, sowohl vom Fachlichen wie auch vom Menschlichen her. Akute Traumafälle sind immer eine Ausnahmesituation in der Praxis, aus den verschiedensten Gründen. Ich werde dank Gabriels Ausführungen von nun an stärker unterscheiden zwischen Arbeiten, die unaufschiebbar sofort gemacht werden müssen und Arbeiten, die man auch noch wenige Tage nach dem Unfall durchführen kann. Ich bin zuversichtlich, auf diese Art und Weise manch schwierige Ausnahmesituation etwas entspannen zu können.

Vortrag 2: Holger Rapsch
Hier habe ich 2 Dinge mitgenommen. Zum einen, das wir uns bei einem Unfall sofort Smartphone-Fotos zuschicken lassen, um schon frühzeitiger einen ersten Einblick zu haben, das Traumageschehen betreffend. Banal ? Mag sein. Aber – einfach, wirkungsvoll, wertvoll !!! Zum anderen, in die Knie gehen, um Auge in Auge mit dem kleinen Traumapatienten die nachfolgenden Schritte zu besprechen. Auch den (von mir leicht modifizierten) Satz: „Ich weiss, das Du noch klein bist, aber ich muss Dich jetzt ausnahmsweise wie einen Erwachsenen, wie einen Großen behandeln, um deinen Zahn retten zu können. Hilfst Du mir dabei ?“ werde ich von nun an sicherlich bei Gelegenheit einsetzen.

Vortrag 3: Matthias Widbiller

Der Traumabefundbogen.
Gefällt mir sehr gut.

Strukturen sind immer gut, und in Unfall-Ausnahmesituationen extrem wertvoll. Der Bogen ist Dokumentation, Gedankenstütze und Checkliste gleichermaßen. Wir haben bei uns bislang in der Praxis den Traumabefundbogen von Yango Pohl eingesetzt. Und der direkte Vergleich zeigt, das Yango Pohl schon vor Jahren sehr viel sehr gut gemacht hat! Wie traurig, dass dieser sicherlich eigene, aber sehr engagierte Kollege, der für die Traumatologie gebrannt hat, so früh sich von dieser Welt verabschiedet hat.

Vortrag 4: Christoph Kaaden
Was ich von Dir mitgenommen habe, Christoph ? Die sequentielle Anästhasie von vestibulär nach palatinal voranschreitend (Vestibulum, Papillen, Gaumen) Toller Tip. Ich hatte vorletzte Woche einen Traumafall, wo vielleicht dieses Vorgehen den Unterschied zum Positiven ausgemacht hätte. Die palatinale Anästhesie war notwendig, schmerzhaft und jetzt möchte der 8 jährige Junge natürlich nicht mehr, das palatinal injiziert wird. Schwierig nun für alle Beteiligten, denn die palatinale Anästhesie ist beim subgingival frakturierten Zahn 11 unabdingbar.

Vortrag 5: Claudia Schaller.
Das Mentimeter! Als wir vor etlichen Jahren zum ersten Mal bei WURZELSPITZE damit arbeiteten, gab es noch Bugs im Ablauf. Jetzt scheint das alles ausgeräumt, die Abstimmungen funktionierten schnell. Ein tolles Werkzeug in der Kommunikation mit dem Auditorium. Die Option: „Ich überweise an ein Traumapraxis“ würde ich im Übrigen auch manchmal gerne in Anspruch nehmen.

Ein Gedanke zu „DGET am Feierabend (III)

  1. Lieber Hawi,

    vielen Dank für Deine Einschätzungen, ich gebe das gerne an die Beteiligten so weiter. Ich finde auch, es war eine sehr gelungene Veranstaltung, die sich ja primär an die breite Mehrheit der in Traumafällen nicht so versierten Kollegen gewendet hat. Hinter dieser Veranstaltung steckt extrem viel Vorbereitung mit etlichen Zoom-Meetings zur Abstimmung im Vorfeld. Das meiste (bis auf die bescheidenen Referentenhonorare) davon unentgeltlich, wofür ich allen Beteiligten sehr dankbar bin.

    Die Veranstaltung zeigt wunderbar, was und wen man mit Engagement und einem guten Format alles erreichen kann!

    Herzliche Grüße

    Bernard

Kommentar verfassenAntwort abbrechen