Neulich musste ich dann doch bei der Erstvorstellung des Patienten (76 Jahre, ehemaliger Lehrer) innerlich den Kopf schütteln vor Unverständnis.
Er war zur endodontischen Behandlung des Zahnes 26 von Hauszahnarzt überwiesen. Der Patient beklagte sich, dass er von seinem Heimatort 18 km Fahrtweg habe, um zu unserer Praxis zu kommen und das ihm das (eigentlich zu) lästig sei. Soweit nicht Neues, es ist ja ein hinreichend bekanntes Phänomen, das gerade unsere Patienten mit der kürzesten Anreise sich am lautstärksten darüber beklagen. Was der Patient dann aber im Laufe des Gesprächs erzählt, hat mich dann doch innerlich ein wenig sprachlos gemacht. Er erzählte, dass er morgen nach Tschechien unterwegs sei, um für den Weihnachtsmarkt der Heimatgemeinde Waren einzukaufen. “Wie er dort käme?”, fragte ich. “Mit dem Auto” war die Antwort. 1200 KM Fahrt sind dann offensichtlich kein Problem mehr. Das verstehe, wer will.
Apropos weite Anreise – Wenn ich gut gelaunt bin, dann antworte ich darauf, das nur Patienten, die mit dem Flugzeug zu uns kommen, aus unserer Sicht eine lange Anreise haben, aber das verkniff ich mir hier.