Vor längerer Zeit hatte ich hier über die Entfernung eines sehr langen Instrumentenfragments berichtet…
interessanterweise haben sich unsere Erfahrungen hinsichtlich dieses Phänomens “gehäuft”…
wenn RECIPROC bzw. RECIPROC Blue Instrumente frakturieren, dann “gerne” sehr schaftnah (ca. auf 15mm der Arbeitslänge)…






hat jemand eine Erklärung dafür?
Wer kann diese Erfahrung warum teilen?
Es soll Kollegen geben, die ihre Reciproc-Feilen mehrfach nutzen. Dafür muss der Kunststoffring am Schaft, der nach Sterilisation aufquillt entfernt werden. Wenn dieses recht grob durchgeführt wird mit Zange, Diamant oder anderem Instrumentarium könnte ich mir schon vorstellen, daß dadurch eine Sollbruchstelle entsteht. Aber ob das des Rätsels Lösung ist vermag ich nicht zu beurteilen.
Mir ist sowas als Anfänger auch passiert mit einem überlangen Protaper F3 Instrument. Das lag aber einfach an meinem falschen Trepanationsöffnung. Ich würde da eher Anwenderfehler vermuten.
Im ersten Fall war es auf alle Fälle ein brandneues Instrument
Ich habe in den letzten drei Jahren genau 4 solche Fälle gehabt. Alles Reziprok-Instrumente die fabrikneu eingesetzt wurden. Klar, das Arbeiten auf volle Länge spielt eine Rolle, aber seltsam, dass es nie Wave One oder andere Instrumente waren. Und dass es das Marketing stören würde, kann ich mir bei VDW nicht vorstellen. Siehe DT Light Post und siehe Eddy (diese brechen seit neuestem bei unverändertem Airscalern und Luftdrücken an den Einheiten bei voller Airscalerleistung unmittelbar am Knick).
Ggf. gezielte Sollbruchstelle? Wenn Fraktur dann lieber oben, da dann Fragmententfernung einfacher – wie bei manchen Lentullo´s und Gates-Bohrern ?
Ich hatte dieses Problem mit Reciproc nur einmal als Überweisungsfall. Eva benützt die R25 oft für Revisionen, bei vielen hundert Fällen so noch nicht aufgetreten. Bei mir als Hyflex CM-Nutzer nur einmal bei extrem vielen Fällen (20.06 oder 25.06, meine ich). Da drucklos eingesetzt und innerhalb von Sekunden ohne Vorzeichen auf voller Länge frakturiert (fabrikneu war sie sowieso…), war die Herausforderung, eine so große Kanüle zum Kleben mit RelyX zu finden. Ärgerlich allemal. Ich würde es für einen Produktionsfehler halten, vielleicht im Zusammenhang mit der Wärmebehandlung?
LG Bernard
Das liegt an der ein- Instrumenten-Technik (Full length). Das Instrument ist an allen Schneiden ins Dentin eingeschnitten, deswegen ja auch Späne in allen Spanräumen. Wo soll es dann schon brechen, als koronal der obersten arbeitenden Schneide? Dort liegt das größte Drehmoment an; weiter unten kommt wegen der elastischen Verformung nicht mehr die volle Last an. Insbesondere die nicht wärmebehandelten Instrumente sollte das betreffen, die bunten drehen eher auf.
Weil sie auf voller Länge eingeschnitten sind, musstest Du ja auch eine Hülse nehmen, um etwas zurück drehen zu können. In solchen Fällen gilt die Regel : Langes Fragment -> Schlaufe nicht, weil man durch drehen lösen muss.
Eine Sollbruchstelle gibt es nicht; so etwas würde das Marketing der Hersteller zu empfindlich stören.
An der Instrumententechnik “Full length” liegt es nicht. Denn auch bei vollrotierenden Instrumenten größeren Durchmessers haben wir dieses Phänomen. Der Fraktur-Pathomechanismus ist, dass das im Kanal fixierte Instrument eine Abscherung erfährt (indem das Winkelstück abgeknickt wird). Am Übergang fester Instrumententeil/beweglicher Instrumententeil konzentriert sich die Belastung. Das Instrument frakturiert.
Ich hatte letztes Jahr genau so einen Fall. Ich habe das Fragment mit dem Fragremover entfernt, dabei habe ich drei Drähte durch eine recht dicke Kanüle gefädelt um genug Power zu haben.
https://wurzelspitze.wordpress.com/2019/10/23/update-fragremover/
Wie so etwas zu Stande kommt? Ich denke auch, dass es eine Art Taper-Lock auf voller Länge sein muss. Andererseits sollte die Drehmomentbegrenzung sowas verhindern.