Der Weissabgleich (2)
Was aber tun, wenn wir den Weissabgleich nicht vorgenommen haben ?
Die Aufnahme demnach einen der jeweiligen Dentalmikroskop-Beleuchtung entsprechenden Farbstich aufweist. Und wir einen Super-Fall dokumentiert haben, welchen wir gerne in einem Vortrag oder einem Artikel möglichst gut abgelichtet sehen wollen.
Kein Problem.
Am einfachsten geht es, wenn der Patient noch auf dem Stuhl liegt.
Dann nimmt man eine Watterolle, platziert diese irgendwo im Bildausschnitt und macht noch ein Foto.
Mit all diesen Fotos geht man nun ins Bildbearbeitungsprogramm. Bei mir ist dies Adobe Lightroom, aber die nachfolgend beschrieben Routine geht in jeder anderen Software auch.
Im Entwicklungs-Modul der Bildbearbeitungssoftware gibt es die Möglichkeit des Weissausgleichs. Funktioniert wie der automatische Farbausgleich der Kamera, nur das wir dem Programm zeigen, was im Bild genau “weiss” ist. Indem wir mit der “Pipette” den weissen Bereich anklicken. Wäre im genannten Beispiel die Watterolle. Das Programm passt dann die Farbtemperatur entsprechend an. Durch die Synchronisationsfunktion kann man danach mit einem einzigen Klick alle Fotos der Patientenbehandlung entsprechend farbanpassen. Geht im Übrigen in der Bildbearbeitung auch mit “Grau”. Weil in der Fotografie zur Belichtungsmessung traditionell mit sogenannten Graukarten mit 18 % Neutralgrau- Anteil gearbeitet wurde. Achja, und Zahnseide statt Watte, wie im nachfolgenden Video, ist auch eine Option.
Zum Schluss noch der Profi – Tipp.
Im Bildprogramm die entsprechende Farbanpassung (wie beim manuellen Weissausgleich für die Kamera mit weissem Papier unter der Mikroskoplinse) als Voreinstellung abspeichern. Dann braucht man zukünftig weder Watterolle noch Pipette, sondern kann die Fotos schon beim Hochladen in die Software automatisch anpassen lassen. Oder alle Mikroskop-Fotos der Vergangenheit (immer vorausgesetzt sie wurden nicht mit unterschiedlichen Mikroskopen mit unterschiedlichen Lichtquellen gemacht) auf einen Schlag farbstichfrei machen.
Und selbstverständlich ist diese Vorgehensweise auch hilfreich in der Kommunikation mit dem Dentallabor.