New kid in town…(I)

Von Christoph Kaaden

Die mögliche Fraktur eines Präparationsinstrumentes während der endodontischen Behandlung zählt zu den unerfreulichen Komplikationen die vorkommen können…

diese Problematik kann und wird jedem Behandler/jeder Behandlerin im Laufe des Berufslebens (mehr oder minder häufig) widerfahren…

Die Frage ist, wie häufig es „passiert“ und wie es zu vermeiden ist…(zur persönlichen Vermeidungsstrategie berichte ich zu einem späteren Zeitpunkt… )

Wenn es aber um die Fragestellung der möglichen Entfernbarkeit des Fragements geht (egal ob „selbstverschuldet“ oder „alio loco passiert“) ist der Schlüssel zum Erfolg (imho) primär die Visualisierung des Fragments.

Wie würde ihre Strategie in nachfolgendem Fall aussehen?

Was gilt es ggf. zu beachten (zB. zeitliches Management und Kosten der Behandlung etc.. ? ) Welche Technik und welche Hilfsmittel verwenden Sie?

Wo sind deren Limitationen?

Wie ist die Prognose ?

Ich bin auf Ihre Meinungen und Herangehensweisen gespannt…

4 Gedanken zu „New kid in town…(I)

  1. Moin!

    Bei solchen Zähnen tue ich mich immer schwer, viele Kollegen sehen da sicher bereits eine mehrfache Pulpabodenperforation die sich leider nicht positiv auf die Prognose auswirkt. Die zwei separierten Hedström Instrumente sorgen auch für Abzüge in der B Note. Das lange Fragment wird man noch “ relativ“ zügig visualisieren und entfernen können ( Fragremover), aber das kleine zweite Stück apikal?! Vielleicht kommt man vorbei oder kann es wie Yoshi rauskriegen mit Ultraschall ( ob nun mit Babyöl, Sojaöl, Silikonöl oder was er auch immer alles testet), aber wenn mich der Patient fragt ob der Zahn in 10 Jahren noch funktionell im Mund sein wird, dann gebe ich der Gesamtsituation eine Chance von maximal 65%.

    Dauer: 3-4 Stunden, €800-900 für GKV Patient.

    Ich würde dem Patienten noch sagen das der 7er auch mit in die Langzeitprognose einbezogen werden muss, der scheint demnächst auch mal eine Endo haben zu wollen, und somit fällt die Ausweichmöglichkeit auf eine Brücke langfristig ungünstig aus, besonders wenn die Endo auch so startet wie beim 6er hier 😅…

    Gruß Gregor

  2. Nur mal ein paar Gedanken…

    Ich gehe mal davon aus das der Zahn restaurierbar ist – aber es ist jetzt schon ein Grenzfall.

    Es ist ein DVT nötig um die Länge vom Fragment zu ermitteln. Ich werde meinen BTR Pen oder Fragremover brauchen.

    Also Dentinersatz kommt bei mir everX Flow zum Einsatz.

    Zeitaufwand ca. 2x2h

    Die frage ist immer wie viel Substanz man für die Entfernung opfern muss. Immerhin sieht es aktuell nicht nach einer großen Aufhellung aus. Somit muss man diesen Zustand nur erhalten.

  3. Für mich wäre das früher keine Frage gewesen. Zahnerhalt. Na klar. Heute sehe ich diesen Zahn aus mechanischer Sicht als stark kompromittiert an. Das Fragment erscheint mir entfernbar zu sein. Zur Frage wie gehört für mich das DVT und die Klärung wieviel Platz nach bukkal/lingual ist (Isthmus) Dann Entscheidung ein. oder zweizeitiges Vorgehen. 2.5h bzw. 2.75h je nachdem ob PV def. zementiert werden kann, oder abgenommen werden muss. Entfernung je nach Platz und bukko-lingualer Krümmung entweder mit BTR Pen oder Kanülentechnik. LGJ

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