Kampf dem Virus => Schutzbrillen und mehr

Es klingt so einfach.
Man nehme eine Schutzbrille und alles ist gut.
Aber die Tücke liegt im Detail. 

Und da schon jetzt abzusehen ist, dass wir demnächst auch mit Corona weiterbohren werden, gilt es, schnellstmöglichst geeignete Schutzkonzepte einzuführen.

Geeignet heisst. Sicher UND praktikabel.

Ich habe bislang mit Lupenbrille 4,3 TTL, also die mit den langen Linsen,  behandelt.
Die keine hermetische Abdichtung gestattet.
Nicht mal annährend.

Sie ist eigentlich nur eine Sehhilfe mit marginalem Spritzschutz.

Was Anderes muss her in Zeiten wie diesen, aber was ?

Hier meine Maßnahmen und Erfahrungen.

Variante 1
„Fahrradfahrbrille“ von Decathlon. Preis 4,95 Euro. Dichtet deutlich besser ab als die Lupenbrille, aber natürlich nicht hermetisch.  Leichte Spalten, wenigeMillimeter breit. Trotzdem eine Empfehlung, da sie viel von dem abhält, was die Lupenbrille nicht abzuwehren vermag.

Variante 2
Skibrille von Uvex. 17 – 25 Euro (je nach Händler via Amazon)
Ihr Plus. Hermetische Abdichtung, sehr gutes Sichtfeld, beschlägt nicht. Entgegen ihres martialischem  Äußeren auch erstaunlich angenehm zu tragen. Ihr großes Manko. Das Arbeiten  mit dem OP – Mikroskop.  Weil man mit den Augen zwangsläufig weit weg ist von den Okularen ist das Blickfeld auf fast Schlüssellochgrösse reduziert. In Kriegszeiten wäre dies zu Not machbar, aber auf Dauer keine Lösung.

Variante 3
Das Gesichts-Schutzschild aus dem 3D-Drucker. Ich bin dran, habe diverse Protoypen zum Test auf den Weg gebracht und werde zu gegebener Zeit berichten.  Problem auch hier das Arbeiten mit dem OPM. Auf das ich leider ohne Lupenbrille zwingend angewiesen bin, denn ohne Lupenbrille sehe ich, in Jahrzehnten antrainiert und zwischenzeitlich der Altersweitsichtigkeit erlegen, nix mehr.

Variante 4
ist in Vorbereitung und soll all denen helfen, die mit dem Dentalmikroskop arbeiten. Sobald ich kann, werde ich darüber berichten.

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von oben Laserschutzbrille UVEX Schutzbrille Modell Sporttaucher/Skifahrer Decathlon Schutzbrille Modell Radfahrer

 

Ich persönlich glaube im Übrigen, dass uns die größte Gefahr durch Schmierinfektion droht. Deshalb halte ich es für zielführend, die Hände, so gut es geht, aus dem Gesicht fernzuhalten. Fällt mir äusserst schwer, viele meiner Übersprungshandlungen (z.B. der Rodinsche „Denker“ oder „Stan Laurel“ führen mit meinen Fingern automatisch zum Kopf hin. Aus diesem Grund habe ich mich auch sehr schnell mit einer Kopfbedeckung für das Arbeiten arrangiert, auch wenn diese – die Eitelkeit muss zurückstehen – die Frisur  nachhaltig ruiniert. Wir haben – Kreativität ist Trumpf  – mit OP – Tüchern begonnen, die in bester Witwe Bolte – Tradition (allerdings hinter Kopf)  verknotet wurden.  Zwischenzeitlich habe ich zusätzlich schwarze Bandanas erstanden und zwar genau die, welche in meiner Kindheit die Rocker mit ihren Harleys trugen, vor denen uns unsere Mutter immer gewarnt hat. Oder Hulk Hogan in seiner Zeit bei der NWO, was die Sache nicht besser macht. Egal.“Lo scopo santifica i mezzi“ .  Hat Macchiavelli gesagt, aber ich schweife  ab.

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Die in der Praxis vorhandenen FFP 3 – Masken sind im Übrigen kein Spass, was den Tragekomfort angeht. Nach einem Vormittag zeichnen diese tiefe Kerben und Wange und Nasenrücken. Eine darüberhinaus sehr schmerzhafte Angelegenheit. Ich bin auf Jeden Fall froh, wenn ich diese zu Behandlungsende loswerden kann, auch wenn ich der guten Sache wegen nicht darauf verzichten werde, solange es keine adäquaten Alternativen gibt.

Das kontaminationsfreie Aus- und Anziehen ist im Übrigen extrem schwierig und wird sinnvollerweise unter ständiger Sichtkontrolle nur vor dem Spiegel durchgeführt. Zur Aufbewahrung habe ich mit dem 3D- Drucker Gestelle gedruckt, die ein sicheres Deponieren und Wiederaufnehmen ermöglichen.

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5 Gedanken zu „Kampf dem Virus => Schutzbrillen und mehr

  1. Hallo Ha-Wi,
    die Übertragung per Schmierinfektion rückt nach aktueller Studienlage immer mehr in den Hintergrund. Im Gegenteil dazu ist die Aerosolkomponente für wahrscheinlich den Großteil aller Übertragungen verantwortlich. Welche Schlussfolgerungen ziehst du daraus für dein tägliches Arbeiten. Ein vollständiges Abdichten der Augen, Mund und Nase scheint unerlässlich. Wenn sich wie aktuell gezeigt fast 90% der Teilnehmer einer Chorprobe infizieren, sollte uns das doch stark zu denken geben.
    Bin sehr gespannt und hoffe auf deine Empfehlung!
    Grüße aus Leipzig

    • Die Übertragung per Schmierinfektion rückt nach aktueller Studienlage immer mehr in den Hintergrund.

      Das sehe ich nicht so. Vor allem nicht zutreffend auf Hände, die in potentiell infektiösem Speichel baden.
      Bislang wurde nur zu oft der Fehler gemacht, aus den richtigen Fakten die falschen Schlüsse zu ziehen.

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