von Olaf Löffler
Notstand am Dienstag nachmittag. Plötzlich ging die Tür des Autoklaven nicht mehr zu.
Die Plastikverkleidung der Tür hing locker an selbiger herum und die Tür konnte nicht vercshlossen werden. Der geplante Sterilisationsvorgang musste ausfallen.
Gut ist, wenn man ein Reservegerät hat. Ein Leihgerät steht nicht sofort zur Verfügung.
Was war passiert? Am Rand der Verkleidung waren kleine Stücke ausgebrochen.
Die nun bloßliegenden Stifte erinnern an parapulpäre Stifte. Unglaublich erscheint, daß man beim Hersteller in die dünne Plastikverkleidung auch noch eine Führung zur Türöffnung ohne Verstärkung eingebaut hat.
Der Anruf beim Depot brachte die Bestätigung – bekanntes Problem.
Kosten ca. um die 500,00 € + Mwst.
Das Gerät, ein Melag Vakuklav 40 B ist seit Februar 2008 im Einsatz.
Wie ein roter Faden zieht sich die Defektanfälligkeit neuer Geräte durch unsere Praxis. Die Rückfragen bei Kollegen ergeben oftmals ein gleiches Bild.
Garantieansprüche von 6 Monaten im gewerblichen Bereich werden für mich immer unverständlicher angesichts der Preisintensität und der Preissteigerungen medizinischer Geräte.
Wenn ich heutzutage diese doppelt bereithalten muss um arbeitsfähig zu bleiben sind deutliche Kostensteigerungen im Gesundheitswesen unausweichlich. Diese sind nicht der Altersstruktur der Patienten oder dem Bürokratiewahn geschuldet.
Meines Erachtens ein Konstruktionsfehler. Bei meinem 30 Jahre Melag war es so, daß die (Metall-)Verkleidung direkt mit der Kesseltür fest verbunden war. Es gab nur ein massives Stahlgelenk für die Kesseltür. Bei meinem neuen, chinesischen Vacusteam ist die Verkleidung der Tür zwar aus Plastik, aber das Konstruktionsprinzip wie beim alten Melag. Scharniere verschleißen im Dauereinsatz, also muß man sie massiv fertigen bzw. überflüssige Scharniere am besten weglassen. Das hat Melag hier nicht gemacht. 500 € für ein Stück Plastikabdeckung sind frech. Läßt sich das Gerät auch ohne Türverkleidung betreiben?
Das ist auch in meinen Augen ein Konstruktionsfehler.
Den Vakuklaven ohne Türverkleidung zu betreiben kann im Betrieb zu Verbrühungen der Mitarbeiter führen.
Deshalb werden wir dies reaparieren lassen.
Bei meinem Melag 41-B vor einem halben Jahr genau das gleiche Problem. Der Kunststoff über diesen Führungsbolzen ist wirklich hauchdünn. Der nächste Defekt ist vorprogrammiert.
Der Autoklav ist Baujahr 2007. Ohne Plastikverkleidung ist er definitiv nicht zu verwenden.
Das Türproblem hatte ich ebenfalls schon bei meinem Melag.
Die Reparaturkosten sind jedesmal eine Frechheit.
Momentan läuft wieder unser Ersatzsteri wegen Frischwasserproblemen des Melag 40-B.
Mein nächster Steri ist definitiv ein Produkt der Firma Medenstar für 1000 Euro plus Versandkosten. Der darf auch nach drei Jahren die Grätsche machen.
Türprobleme Melag B-40
Unser Melag (Kauf Sommer 2006) absolviert im Jahr etwa 500 Zyklen, die ersten drei Jahre problemlos. In den letzten 22 Monaten hatten wir sieben Mal Probleme, fast immer mit der Türöffnung. Das Gerät war in dieser Zeit insgesamt 9 Monate (=40%) in der Werkstatt. Kosten für Wartungen und Reparaturen (unter Einbeziehung von Kulanzleistungen des Herstellers oder Depots) allein in dieser Zeit über 5000€, über die gesamte Laufzeit fast 7000€!
Aber Melag preist weiterhin tapfer die Qualität ihrer Produkte…
Ich habe die Nase von dieser Qualität voll!
Dr. Jörg Dickbertel
Oldenburg
Hallo Herr Kollege Dickbertel,
Ich würde wieder den Getinge K5+ empfehlen. Bei uns läuft inzwischen seit 1.1.2010 der 6000 ste Zyklus – problemfrei.
Inzwischen haben wir zusätzlich ein RDG Gerät von Getinge im Einsatz.
Morgen ist nach einem Jahr der Kundendienst und die Revalidierung dran.
Routinewartungen und vorgeschriebene Revalidierung.
Die Techniker, die morgen kommen, sehe ich dann wie bisher hoffentlich erst in einem Jahr wieder … Freue mich auf Morgen
Seit wir die o.g. Geräte verwenden ist das Thema “Stei” völlig Stressfrei für mich und alle Mitarbeiterinnen.
Grüße
Andreas Habash
Es gibt aber auch Hersteller, die erkannt haben, dass eine zeitbezogene Garantie nicht das ist, was die Kunden erwarten können. Die Firma GETINGE aus Schweden gibt Zyklenbezogene Garantien (http://www.skarhamn.getinge.com/viewPage.asp?id=37&lang=_de). Das muss die Zukunft sein bei solchen Geräten. Wir sehen ähnliche Probleme bei der Standzeit von Ultraschallhandstücken. Wir haben uns angewöhnt bei allen Neuinvestitionen genau dieses Thema mit dem HErsteller und/oder Depot zu diskutieren und einzufordern. Natürlich ohne das Ziel bei den gängigen Herstellern zu erreichen – aber wir hoffen einen Tröpfcheneffekt. :-))
Leute seit auch vorsichtig mit dem Auslesen der Karten. Bei meinem Melag haben sich beim Herausnehmen der CF-Karte 2 Pins mit rausgezogen. Ich dachte eine Kleinigkeit. Nein!!!! die Platine wurde getauscht. Kosten über 500 €!!!!!
Grüße
Friedrich
Leute seit auch vorsichtig bei Auslesen der Karte. Mir hat es beim Herausnehmen der CF-Karte 2 Pins mit herausgezogen und verbogen. Ich dachte sein eine Kleinigkeit. Denkste!!!!! Die Platine musste getauscht werden, Kosten über 500€ für einen Kartenleser!!!!!
Unser Getinge K5+ läuft gerade zum 12. Mal am heutigen Tag. Wir sind inzwischen bei 3268 Sterilisations – Zyklen angelangt (seit 01.01.2010). Ein kleines Problem mit der Schiebetüre konnte ich letztes Jahr selbst – mit telefonischer Anleitung des Technikers – in 10 Min beheben. Darüber hatte ich bereits in einem älteren Kommentar geschrieben. Der größte Vorteil eines problemlos laufenden Steris ist die Stressfreiheit für das Praxisteam. Für uns war das rückblickend jeden Cent für Gerät und eine einmalige jährliche Wartung wert.
Grüße
Andreas Habash
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