NITI-Feilensequenzen auf WURZELSPITZE

Gestern, an unserem Untersuchungs/Diagnose/Beratungs-Tag, besuchte uns ein junger engagierter Kollege. Er begleitete eine Patientin aus der Verwandschaft, welche er zur endodontischen Behandlung überwiesen hatte.

Wir unterhielten uns angeregt und er gab sich als Fan und regelmäßiger Leser von WURZELSPITZE zu erkennen. Er hatte in Leipzig studiert, nicht unbedingt eine Endo-Hochburg, das Studium betreffend. Daher würde er sich wünschen, bei WURZELSPITZE konkrete Feilenabfolgen zum Nachlesen zu finden, damit er sich als Einsteiger daran orientieren könne.

Ich bin sicher, im Archiv von WURZELSPITZE sind einige Beiträge zu finden, die sich diesem Thema widmen. Aber ich vermute, bei bald 4000 Beiträgen sind diese vielleicht nicht auf Anhieb zu finden. Ausserdem ist seit den letzten Beiträgen diesbezüglich schon wieder eine gewisse Zeit vergangen, ein Update daher ein gute Idee.

Hier also nachfolgend der Stand der Wurzelkanalaufbereitung in der Praxis Hans-Willi Herrmann.


Die reine Feilensequenz ist schnell wiedergegeben.
Hier ist sie.


Protaper Ultimate Slider

Wave One Gold Small
Reciproc R25

WaveOne Gold Medium 35

falls weiter notwendig
Wave One Gold Large 45
Reciproc Blue R50
Profile 60.04

Aber reicht DAS als Info ?
Ich denke, es ist hilfreich, mehr ins Detail zu gehen.


Erster wichtiger Punkt und da darf man mich gerne altmodisch nennen, ist die initiale Sondierung des Wurzelkanals mit Handinstrumenten. Meine Assistentin hat an Hand des 2D-und/oder 3D-Röntgenbildes die arbiträre Länge der Wurzelkanäle bestimmt. Sie gibt mir diese Information, entweder als alleiniger Zahlenwert („20 mm“) oder bei mehrwurzligen Zähnen als Spanne von bis („18-21 mm“). BTW es ist immer wieder erstaunlich wie präzise (Abweichung meist nur 0,5 mm) meine Assistentinnen an Hand eines Rechtwinkel-Röntgenbildes die tatsächliche Länge eines Wurzelkanals vorhersagen können.

Das erste Instrument für die initiale Sondierung ist eine VDW C- Pilot Feile ISO 10. 

Die Spitze wird leicht vorgebogen und das Instrument sondierend nach apikal bewegt.

Jetzt gibt es 3 – wie ich es nenne – „Wenn,Dann“-Möglichkeiten:

„Wenn,Dann“-Möglichkeit 1

Das VDW C Pilot ISO 10 Instrument bewegt sich ohne nennenswerten Widerstand rein passiv (leichte Hin- und Herbewegungen) nach apikal

Dann
Protaper Ultimate Slider mittels Morita TriAuto ZX 2 Plus Motor in OGP 2-Technik auf Arbeitslänge

WaveOne Gold Small 20 auf Arbeitslänge
Reciproc R25 auf Arbeitslänge
WaveOne Gold Medium 35 auf Arbeitslänge

„Wenn,Dann“-Möglichkeit 2
Das VDW C Pilot ISO 10 Instrument liefert einen gewissen Widerstand im Wurzelkanal zurück, es findet dann aber mittels HWH – Bewegung seinen Weg zum Wurzelkanalende.

Dann 
Protaper Ultimate Slider mittels Morita TriAuto ZX 2 Plus Motor in OGP 2-Technik

Geht auf Arbeitslänge?

Dann
 VDW Reciproc R25 auf Arbeitslänge – 3mm

WaveOne Gold Small 20 auf Arbeitslänge
VDW Reciproc R25 auf Arbeitslänge
WaveOne Gold Medium 35 auf Arbeitslänge

„Wenn,Dann“-Möglichkeit 3

Das VDW C Pilot ISO 010 -Instrument liefert einen starken Widerstand im Wurzelkanal zurück. 
Eine Protaper Ultimate Slider mittels Morita TriAuto ZX 2 Plus Motor in OGP 2-Technik geht nicht auf Eindringtiefe ISO 010

Dann
Protaper Ultimate Slider mittels Morita TriAuto ZX 2 Plus Motor in OGP 2 – Technik soweit das Instrument in den Kanal vordringen kann
VDW Reciproc R25 auf Eindringtiefe ProTaper Slider – 1 mm

ISO 10 und Protaper Ultimate Slider mittels Morita TriAuto ZX 2 Plus Motor in OGP 2 Technik geht nun auf Arbeitslänge

WaveOne Gold Small 20 auf Arbeitslänge
Reciproc R25 auf Arbeitslänge
WaveOne Gold Medium 35 auf Arbeitslänge

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