Gedanken zum Wochenende

Am 27. Februar schrieb ich in einem Emailforum, es ging um die Rolle der wirtschaftlichen Eliten

Die Eliten ?
Machen genau das, was wir alle machen sollten. 
DIE können das. Zu Hause bleiben. Müssen ja nicht arbeiten. Den öffentlichen Nahverkehr meiden. Privatjet. Auf die Ranch in Colorado oder die Privatinsel zurückziehen. Wenn’s sein muss, Monate lang. Wir sind pleite. 
Update März 2020
Die reichen New Yorker ziehen sich zurück in die Hamptons, die dortigen Delikatessenläden erleben einen verfrühten Boom ohne Ende  (normalerweise geht die Sommer Saison dort erst mit dem memorial day am 25. Mai los) . Die Leute in der Bronx fahren weiterhin mit dem vollbesetzten Bus in der Gegend rum.
Und kommen dann in Krankenhäuser mit 3. Welt-Standard und ohne Schutzausrüstung für das medizinische Personal.
Kleine Ergänzung. Mit WIR sind pleite, meinte ich Deutschland, nicht die Zahnärzte in D. WIR (die Zahnärzte) werden nicht pleitegehen. Höchstens der eine oder andere.  Genauso wie der eine oder andere das Virus nicht überleben wird. Who cares.
Aber es gibt eine Zeit nach der akuten Welle, aber mit Corona.
Und schon jetzt kann man sagen, da sprechen die Zeichen aus Berlin seit langer langer Zeit und jetzt wieder eine eindeutige Sprache.
Hilfe vom Staat wird es ebensowenig geben wie eine adäquate Anerkennung dessen, was wir tun.
Zahnmedizin ist NICHT systemimmanent.  Aerosol ??? Egal. MNS nicht wirksam ? WEITERBOHREN!!!! VERSORGUNGSAUFTRAG!!! Unsere gottverdammte Pflicht für unser Land  tun. Das klingt doch jetzt schon sehr stark nach 1917 oder Ende 1944.
Zahnmedizin IST (in den Köpfen der Politik) Ästhetik, Kosmetik. Maximal ein Nice to Have, für das kein Platz ist in schlechten Zeiten. Je früher man sich als Zahnarzt auf diese Situation einstellt, um so besser.
Aber die Zahnärzte haben erst kürzlich wieder bewiesen mit ihrem widerstandslosen Abnicken der TI -Infrastruktur, dass sie weiterhin bereit sind, sich allem zu fügen, was Ihnen von Amts Wegen verordnet wird.
Und bitte dran denken.
In 1 – 1,5 Jahren.
Die Corona -Krise wird juristisch RETROSPEKTIV bewertet werden.Und damit meine ich nicht das Politikversagen, da wird man sich hinterher gegenseitig loben und preisen und bei Fehlern auf die Experten verweisen, denen man vertraut hat. Zitat „wenn der Experte schon falsch liegt, worauf hätte ich mich denn sonst berufen können!“ Nein, mit retrospektiv meine ich die Beurteilung der Schuld zum Beispiel beim Tod von Praxismitarbeiten, die sich irgendwo angesteckt haben können, aber dies natürlich IN der Praxis  erlitten.Stichwort Spraynebel.
Der Richter wird fragen, haben sie alles an Schutzmassnahmen ergriffen ?MNS ???? Lautes Lachen

FFP 2 ? Warum nicht FFP 3? Nicht vorhanden ? Hätte man kaufen können, hätte man im Vorrat haben müssen ! ZU teuer ? Was sind 17,50 Euro gegen ein Menschenleben.

Wurden NUR nicht aufschiebbare Behandlungen gemacht ?
Befragung der Praxiskolleginnen ?
Was wurde damals gemacht ? ZST ? Füllungen ? ZE neu ? Alles keine nicht aufschiebbare Behandlung mit Spraynebel !

Selbst wenn es nicht zu juristischen Schritten kommen sollte, wird das Bild der Zahnärzte in der medialen Öffentlichkeit dadurch geprägt werden, dass wider den Anordnungen der Behörden weitergearbeitet wurde und damit das Leben von Patienten und Mitarbeitern aus niederen Motiven (Geldgier) leichtfertig und verantwortungslos gefährdet wurde.

Kurze Ergänzung noch. Eine Kollege fragte mich:Meintest Du „systemrelevant“?

Nein, Systemimmanent.
Wir sind nicht mal im System DRIN.

Es wird nicht mal drüber nachgedacht, ob und wieweit wir von Bedeutung sind, sonst würde man zumindest den Schein wahren und uns (Versprechungen von) Brotkrumen zukommen lassen. Wie der MdB schon schrieb. WIR HABEN keine Verdienstausfälle. WIR können alles nachholen.

Da ist nicht mal ein Funke Empathie vorhanden.

Ein Gedanke zu „Gedanken zum Wochenende

  1. Für wie schwachsinnig hält man die Zahnärzte?
    Wir sollen an Ehre und Verpflichtung (Sicherstellungsauftrag) bei Strafandrohung gepackt altruis-tisch in finanzielle Vorleistungen gehen, die im Nachhinein Bund und Länder wohl nie bezahlen werden!
    Ich erinnere nur, dass Krankenhäuser, die sich 2011 schwerpunktmäßig der Behandlung der EHEC-Fälle annahmen, weitgehend auf ihren Kosten sitzen gelassen wurden!
    Auf die Entschädigungsforderungen aus 2011:
    https://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/kosten-der-epidemie-kliniken-fordern-entschaedigung-fuer-ehec-a-767359.html
    https://www.handelsblatt.com/politik/deutschland/ehec-kostenexplosion-experten-fordern-krankenhaus-hilfsfonds/4261028.html?ticket=ST-911880-KIGVsbXwqLsXfQNM3paP-ap3
    war laut Bericht vom 23.05.2013 dies die Situation:
    https://www.kma-online.de/aktuelles/politik/detail/uksh-wartet-auf-ausgleich-fuer-ehec-kosten-a-26829
    Die Corona Kosten 2020 werden das Vielfache der EHEC-Kosten betragen!
    Welche Zahnarztpraxis wird nebst unkalkulierbar ausufernden Verluste auf die teilweise, ungewis-se oder vielmehr unwahrscheinliche Erstattung ihrer Kosten aus 2020 über zwei Jahre waren kön-nen?

    Wie wäre es, folgendens Konzept gemeinsam weiter auszuarbeiten und unter den Kollegenmöglichst “viral” zu gehen?
    0.)
    Wann hatten so viele Zahnärzte gleichzeitig Zeit –
    – zum nachdenken
    – zu sehen, wie ihre tatsächliche Wertschätzung in der Gesellschaft ist
    – sich mit den Kollegen zu solidarisieren
    – im Interesse aller Kollegen gemeinsam zu springen,
    – um nicht einzeln über die Klinge springen zu müssen!
    1.)
    Die Gesellschaft soll laut Politik die totale Hygiene zum Nulltarif erhalten? — Zahnärzte jammern und fordern nicht sondern setzen durch Handeln zum 01.04.2020 durch:
    – 50 Euro Hygienepauschale je Sitzung im Behandlungszimmer [5 Min. Behandlungszimmer lüften, Personal, Material]
    (Material, Zahnärzten nur nachrangig zustehend, wie: Einmalschutzkleidung und Desinfektionsmittel — auf dem Schwarzmarkt bei ebay z.Z. zum “Schnäppchen-Preis” erhältlich)
    —- bezogen auf Geldwert zum 01.2020, mindestens jährlich anzupassen, inflationsbedingt ggf. öfter
    —- Beratung ohne Behandlung 25 Euro
    —- unabhängig vom Versicherungsstatus für gesetzlich wie privat Versicherte
    2.) sinnvoll, um die Wirschaftlichkeit der Leistung zu sichern und den folgenden überbordenden Gesprächsbedarf einzudämmen!
    – neben Ä1 und Ä3 nur noch für Beratungsleistungen durch Zahnärztliche Fachangestellte
    – Ä1(analog) zahnärztliche Beratung, je angefangene Minute, je Sitzung, inklusive Dokumentation (€ 4,66) mit Faktor fix 1,15 = 5,36 (oder je angefangene 2 Minuten …. ohne Faktorfixierung)
    3.)
    KZV-en, ZK-s, Fachverbände und Kollegen: Hic Rhodus, hic salta!

Kommentar verfassenAntwort abbrechen