Seit 25 Jahren nun beschäftige ich mich mit Zahnmedizin.
Und in dieser Zeit sind mir 3 Bücher als wirklich herausragend in Erinnerung geblieben.
Da war zunächst der erste Farbatlas der Zahnmedizin.
Band 1, Parodontologie.
Der Rateitschak.
Eine ganz neue Qualität in Druckqualität, Grafik und Aufmachung.
250 DM. Aus der Erinnerung heraus.
250 DM waren für mich als Studenten eine ganze Menge. Aber ich musste dieses Buch kaufen und das war gut so, kann ich auch heute noch sagen, fast 20 Jahre später. Auch wenn ich schon sehr sehr lange nicht mehr hineingeschaut habe.
Dann, 1990 ein Buch von Martignoni und Schönenberger mit dem merkwürdigen Namen “Präzision und Kronenkontur in der restaurativen Zahnheilkunde”.
Was für ein Werk.
Als blutjunger Assi, in meiner ersten Assistentenstelle bin ich auf dieses Buch gestossen und es war ein “eye opener” für mich. Gigantische Bilder von Zähnen und Gingiva unter dem hochvergrößerenden Mikroskop. Wer einmal gesehen hat, wie eine PA – Sonde das Zahnfleisch traumatisiert und wie entzündungsfreie Gingiva formatfüllend aussehen kann, der kann nicht unbeeindruckt bleiben. Mich hat dieses Buch motiviert, geprägt.
500 DM, für einen Assi mit 3500 DM brutto eine Menge Geld.
Egal.
Gekauft.
Über viele Jahre hinweg war das Buch meine Bibel. So kann Zahnersatz aussehen. So können Präparationen aussehen. Soll mir keiner erzählen, dass so etwas nicht machbar ist. Es geht. Die Beiden haben es gezeigt.
Wie gerne hätte ich Martignoni selbst für dieses Werk gedankt, ich hatte jedoch keine Gelegenheit dazu. Als ich vor ein paar Jahren Marco Martignoni, seinen Sohn kennenlernte und ihn bat, seinem Vater meinen Dank zu übermitteln, war Martignoni kurz vorher verstorben.
Früher habe ich immer wieder in diesem Werk geblättert. Leider habe ich irgendwann einmal das Buch an einen Freund verliehen, aber nie wieder zurückerhalten. Ich vermisse dieses Buch.
Eines Tages, dachte ich im Übrigen, als ich das Buch am Anfang in Händen hielt, werde ich auch mit dem Operationsmikroskop arbeiten in meiner Praxis.
Ich hätte nie gedacht, dass dies schon wenige Jahre später, 1997, der Fall sein würde. Noch heute kann ich es nicht glauben, mit welcher Dynamik das Mikroskop und alle anderen Dinge, die damit verbunden waren, mein weiteres Berufsleben verändert, geprägt haben.
Und dann Buch Nummer 3.
Mit Abstand das kleinste, unscheinbarste, aber auch bei weitem das günstigste. Und jeden Cent wert.
Das Memorix Zahnmedizin, von Thomas Weber, dass nun ganz neu, in seiner 3. Auflage erschienen ist.
Was wäre mir dieses Buch im Studium und Staatsexamen eine Hilfe gewesen. Aber – zu meiner Zeit gab es das noch nicht. Wer sagt eigentlich, das früher alles besser war.
Auf irgendeiner IDS, Ende der Neunziger habe ich das Buch entdeckt und seitdem immer wieder in der Praxis zum schnellen Nachschlagen von alltäglichen und nicht alltäglichen Fakten zur Hand genommen.
Meine Azubis haben es bekommen und vor allem meine Assistentinnen im Rahmen ihrer ZMF – Weiterbildung. Wer dieses Buch hat, der ist gewappnet für den Praxisalltag.
Dieses Buch ist ein Muss für jede Zahnarztpraxis und sollte dem Zahnmedizinstudenten spätestens beim Eintritt in den klinischen Studienabschnitt unter den Weihnachtsbaum gelegt werden.
Ich ziehe meinen Hut vor Thomas Weber, der über viele Jahre hinweg all diese Informationen zusammengetragen, überprüft, geordnet, gewichtet und schlussendlich in kompakter Form für dieses Werk aufbereitet hat.
Vielen Dank Thomas, für dein Memorix. In meiner Praxis seit 1997 sicherlich das Buch, welches am meisten von allen zur Hand genommen wurde.
Hallo Ha-Wi,
als Student habe ich mir auch genau den “Rateitschak” von meinen Eltern zu Weihnachten schenken lassen, des Preises wegen.
Und der Memorix ist einfach sensationell.
Ich freue mich schon auf die aktuelle Auflage.
Danke und Grüße an Thomas für dieses tolle Werk und die Mühe.
Ich habe einen Teil der Arbeit am “Memorix” während meiner Zeit in Krumbach live miterleben dürfen. “Hut ab” und Gratulation für dieses unendliche Projekt des “Wissens”.
Viele Grüße
Andreas
P.S. übrigens habe ich sogar noch einen “schwarzen kleinen Weber” aus der ersten Auflage ;-)
Ich darf noch Lindhe mit seinem Lebenswerk in diese MUST Bücher aufnehmen. Lindhe scheint alle Dinge , die er beschrieben hat, ein wenig biologischer und strukturierter und verständnisreicher darzustellen als alle anderen Topautoren.
Thomas Memorix ist die Quadratur des Kreises – im Physiologiebereich gab es den Silbernagl. Dieser konnte mir im Studium in kurzer Form viel und einfach schön vermitteln – Thomas, Dein Memorix hätte es schon damals geben müssen. Umso besser, daß es jetzt Wegbegleiter ist!
Danke!